Die Problematik ist bekannt: Der Kamin zieht nicht oder zu gut. Im ersten Fall sind Störungen im Abbrand oder beim Anzünden ein Indiz, im zweiten Fall können Windgeräusche im Kamin ein Anzeichen für das Ungleichgewicht der Luftströmungen sein. Ein zu hoher oder zu geringer Zug am Kamin führt zu erhöhtem Schadstoffausstoß und Brennstoffverbrauch. Eine gleichmäßiger Luftzufuhr und ein stabiler Abtransport der Heizabgase über den Schornstein sind das A und O einer Heizanlage.
Meistens sind die Ursachen von Zugproblemen leicht zu identifizieren. Starke Winde können zum einen auf die Kaminmündung drücken und den Abbrand beeinträchtigen oder, im entgegengesetzten Fall den Zug über das Maß erhöhen und die Rauchsäule gewissermaßen aus dem Schornstein heraus reißen. Ein überdimensionierte Schornstein oder eine zu geringe Höhe führen hingegen zu schlechtem Zugverhalten.
Twister, Windkat und Düse EN Plus
Ob starr, beweglich oder elektrisch betrieben – alle Schornsteinaufsätze sollen den Abtransport der Heizabgase optimieren. Hier die wichtigsten Systeme im Überblick
1. Starrer Schornsteinaufsatz mit Injektionsdüsen
Die statischen Abströmköpfe von Windkat, Kaminkraft oder HUBO von Jeremias arbeiten mit Injektionsdüsen. Dabei handelt es sich um Lufteinlässe, die ringsum am Aufsatz angebracht sind und den Strömungswiderstand aufheben. Der Kaminzug wird reguliert und ein Rückstau von Rauchgasen verhindert. Das statische System ist vielfach geprüft (z.B. TÜV, TU München, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz) und bedarf keiner baulichen Genehmigung. Besonders interessant ist dieser Aufsatztyp, wenn eine kleine Verlängerung des Schornsteins erwünscht ist, denn das Element ist unter den Schornsteinaufsätzen das längste mit einer Höhe von 400 bis 600mm je nach Typ. Das Fehlen beweglicher Teile macht Windkat & Co. Besonders wartungsarm.
2. Selbstrotierende Schornsteinaufsätze vom Typ Twister oder Rotomax
Diese Ausätze verhindern, dass Winde und Wetterlagen die Brennleistung beeinträchtigen oder Rauchgase in den Wohnraum eindringen. Je nach Wetterbedingungen dreht sich der Aufsatz auf dauergeschmierten langlebigen Edelstahl-Kugellagern und erzeugt einen konstanten Unterdruck. Der Abbrand wird gleichmäßiger, die Verbrennung optimiert. Vorsicht: Nicht alle drehbaren Schornsteinaufsätze sind für alle Heizungstypen geeignet.
3. Elektrische Rauchsauger und Abzugsventilatoren
Mittels elektrischen Antriebs wird hier ein gleichmäßiger Abtransport der Rauchgase gewährleistet. Diese Aufsätze werden speziell bei hohen Temperaturen und stark korrosiven, schmutzigen Rauchgasen eingesetzt. Die meisten Modelle wie die Schornsteinsauger RS und RSV des Schornsteinspezialisten Pauli sind stufenlos regelbar.
4. Strömungstechnische Modelle
Diese Bauart vom Typ Raab Düse EN Plus wirkt in zweierlei Richtungen. Wettereinflüsse werden im wahrsten Sinne des Wortes „gedeckelt“ und können sich nicht auf den Kaminzug auswirken. Am unteren Ende des Rauchsaugers arbeitet ein System, dass den Rauchabzug optimiert. Besonders geeignet ist dieses geprüfte Doppelsystem für atmosphärisch arbeitende Heizanlagen. Zudem kann die erforderliche Schornsteinhöhe reduziert werden.
Fazit: Es lohnt sich zu recherchieren: Alle Modelle haben ihre ganz eigenen Spezialgebiete und Vorteile. Die meisten Kaminaufsätze sind in zahlreichen Rohrdurchmessern und Rohrabschlüssen in Edelstahl erhältlich. Für gemauerte oder mineralische Kamine kann eine Grundplatte aus Edelstahl die Basis sein, auf der der Kaminaufsatz montiert werden kann.