Ursachen von Kaminbränden
Ein Schornstein- oder Kaminbrand entsteht, wenn sich Rußablagerungen an den Innenwänden des Kamins plötzlich entzünden. Rußpartikel lagern sich bei der unvollständigen Verbrennung von Brennmaterial ab. Je nachdem welcher Brennstoff verwendet wird, bildet sich entweder Schmier- oder Hartruß (bei festen Brennstoffen) oder Flockenruß (bei Öl- oder Gasheizungen).
Normalerweise sichert die regelmäßige Reinigung und Inspektion des Schornsteins durch den Kaminkehrermeister gegen die Gefahr von Kaminbrand ab, denn dabei werden abgelagerte Rußpartikel von den Wänden gelöst und aus dem Abgassystem entfernt. Das Brandrisiko steigt wenn ein Kamin nicht oder nicht regelmäßig gereinigt wird, unsachgemäßes Brennmaterial verbrannt wird (verbunden mit starken Ablagerungen) und / oder wenn durch sogenanntes langflammiges Brennmaterial den Brennraum zu stark erhitzen. In der Folge kann Glut sehr weit nach oben in verrußte Bereiche des Schlots transportiert werden und dort Flammen schlagen.
Bei einem Kaminbrand erhitzen sich auch die an den Schornstein angrenzenden Wände auf sehr hohe Temperaturen. Tapeten oder Möbel in direkter Nähe können ebenfalls entflammen, tückischerweise kann dies mit einer Zeitverzögerung von bis zu mehreren Stunden nach dem Kaminbrand eintreten.
Kaminbrand nicht mit Wasser löschen !
Im Falle eines Brands sind umgehend die Feuerwehr und der Schornsteinfeger zu verständigen. Die Brandbekämpfung mit Wasser ist im Falle eines Kaminbrandes extrem gefährlich. 1 Liter Wasser verwandelt sich bei Verdampfung zu 1700 Litern Wasserdampf. Der spontane Druckanstieg beim Löschen mit Wasser kann den Schornstein zur Explosion bringen bzw. schwere bauliche Schäden verursachen, die das Eindringen von Rauchgasen in den Wohnraum begünstigen.
Zudem droht ein Verschluss des Schornsteins durch Aufquellen des Rußes bei hohen Verbrennungstemperaturen.
Mittel zur Brandbekämpfung sind:
Das kontrollierte Ausbrennen des Schornsteins mit minimaler Luftzufuhr von unten
Das Lösen des brennbaren Rußes mit Kaminkehrerwerkzeug mit anschließendem Ausbrennen im Fußraum oder Ablöschen außerhalb des Schornsteins.
Einsatz von Pulverlöschern
Flutung des Schornsteins mit Kohlendioxid
Nach dem Löschen oder kontrollierten Abbrennen des Feuers muss der Schornstein und gesamte Brandort weiterhin intensiv beobachtet werden. Abstrahlende Hitze kann auch im Nachhinein noch Balken oder Tapeten und Mobiliar entzünden.
Im Schadensfall – Zahlt die Versicherung nach einem Kaminbrand ?
Gebäudeversicherungen decken Kaminbrand in der Regel nicht ab. Das gilt für den Fall, dass nur innerhalb des Schornsteines Ruß in Brand geraten ist. Verbreitet sich das Feuer, etwa durch Wärmeübertragung, auch auf andere Bereiche des Gebäudes aus, so besteht mitunter ein Versicherungsschutz.