Schornsteinverlängerung für jeden Schornstein geeignet?

Passt die Schornsteinverlängerung auf jeden Schornstein?

JA!

Für gemauerte Schornsteine, benötigen Sie eine Schornsteinverlängerung mit Grundplatte. Die Grundplatten können bei Bedarf zurecht geschnitten werden, falls diese bei kleinen Schornsteinen überragen sollten.

Bei Doppel- oder einwandigen Edelstahl Schornsteinen, oder Schornsteinen mit runder (heraus stehender) Öffnung wie etwa von den Firmen Schiedel / Raab benötigen Sie eine Schornsteinverlängerung mit runden Einsteckstutzen. Dieser wird in den vorhanden Schornstein eingeführt und bei Bedarf mit Silikon abgedichtet.

Für Schornsteine mit abgerundeten Ecken, wie z.B von Plewa / Tona, benötigen Sie eine Schornsteinverlängerung mit eckigen Einschub.

Der Schornstein

Allgemeine Informationen zum Schornstein

1. Funktion des Schornstein

Die Funktion des Schornsteins basiert auf den Schornsteineffekt. Dieser erzeugt einen Auftrieb durch die im Vergleich zur umgebenden Luft leichtere Gassäule. Die geometrischen Parameter wie die Höhe und lichte Weite des Schornsteins müssen deshalb auf die zu fördernde Abgasmenge und ihre Temperatur abgestimmt sein.

Die Strömung des Abgases erzeugt im Schornstein einen niedrigeren Luftdruck – der verhindert, dass Rauchgase aus Feuerstätten in die Wohnbereiche dringen. Die Ausführung muss so sein, dass der Wind nicht in den Schornstein drücken kann. Um zu verhindern, dass auch außerhalbe von Feuerungsphasen warme Luft aus dem Wohnbereich entzogen wird, sollte eine Rauchgasklappe installiert werden.

Wegen seinen sicherheitsrelevanten Funktionen in häuslichen Feuerstätten ist der Schornstein baurechtlich abnahmepflichtig. Die Abnahme und Überprüfung wird in Deutschland durch den Bezirk-schornsteinfeger durchgeführt.

2. Herkunft des Wortes „Schornstein“

Die Herkunft des Wortes „Schornstein“lässt sich sprachgeschichtlich wie folgt belegen:sccorrenstein, mittelhochdeutsch schor-schürstein. Verb ahd. scorren (emporragen) schorren (schroffhervorragen). „Schornstein“ ist somit wohl ursprünglich als Stützstein gemeint, auf dem sich der Rauchabzug erhebt. Bereits in früher Zeit wurde es jedoch in der Bedeutung „Feuerstätte, Ofen, Herd“ verwendet. In anderen Gebieten verwendet auch Rauchfang – Esse – Kamin -Schlot. Heute ist Schornstein das Hauptwort, die zunehmend die anderen Begriffe ersetzt.

3. Schornstein Varianten / Typen

Hausschornsteine in Europa besitzen meist einer dieser Schornsteine:

  • Dreischalige Schornsteine (bestehend aus Mantelstein, Dämmung + Innenrohr)
  • Zweischalige Schornsteine (bestehend aus Schacht + Innenrohr)
  • Einschalige Schornsteine (bestehend aus einem mineralischem Schacht)
  • doppelwandige Edelstahlschornsteine (dreischalig und isoliert)

Der hauptsächlich verwendete Schornsteintyp ist der dreischalige – dieser Schornsteintyp wird seit ca. 35 Jahren eingesetzt. Er ist wärmedämmend,witterungsbeständig und einfach zu montieren.(Vorteile sind „Verbesserte Dämmung“ und „Erhöhung des Unterdrucks)

Schornsteinaufsatz aufgeklappt
Schornsteinaufsatz aufgeklappt

Zweischalige Schornsteine werden immer öfters eingesetzt, als Schornstein wo mit Überdruck Gase aus dem Ofen geleitet werden müssen.

Raumluftunabhängige Heizgeräte werde oft an einem zweischaligen Schornstein angeschlossen,bei denen eine Zuluftschacht verwendent werden muss.

Seid der Energieeinsparverordnung bei Schornsteinanlangen werden auch dreischaligen LAS-Schornsteinen benutzt. Der Ofen bezieht dann seine Luft durch den Zuluftschacht des Schornsteins von außen, statt sie wie normale Öfen dem Aufstellraum zu entnehmen. Dadurch kann die Schornsteinhülle luftdicht erstellt werden, wie es die EnEV fordert.

4. Der Schornstein „Kopf“

Ein Schornsteinkopf ist der Teil des Schornsteins der über die Dachhaut steht.

Dieser Teil des Schornsteins ist allen Witterungseinflüssen ausgesetzt und muss unbedingt geschützt werden.

Folgende Arten des Schornstein Schutzes gibt es :

  • Fertigkopf auf den Schornstein
schnelle Montage und guter witterungsschutz – aber sehr teuer
  • Verschieferung des Schornsteins
Sehr teuer und nur in schwarz möglich
  • Einfacher Verputz des Schornsteines
Schnell herzustellen. In verschiedenen Farben machbar

Der Schornsteinkopf sollte durch eine Abdeckplatte abgeschlossen werden, damit das Regenwasser abfließen kann. Ansonsten sollte eine Schornsteinabdeckung aus Kupfer oder Edelstahl verwendet werden

Schornsteinhauben für mehr Sicherheit

Schornsteinhauben für mehr Sicherheit

Sie zieren den Schornstein und sie gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen: Schornsteinhauben oder Kaminhauben. Die Abdeckungen für den Rauchfang haben viele verschiedene Bezeichnungen, oftmals abhängig von der jeweiligen Region. Schornsteinhauben sind aber mehr als Verschönerungen des Schornsteinschachts.

Die Kaminabdeckung bietet neben der optischen Aufwertung der Kaminmündung einen praktischen Nutzen. Schornsteinhauben schützen den Kaminschacht vor  nistenden Vögeln.

Schornsteinhaube

Vor allem in den Heizphasen eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Das Rauchgas kann nicht mehr abziehen, wenn der Schornstein durch ein Vogelnest verstopft ist und das Kohlenmonoxid strömt zurück in  den Wohnraum. Ist der Schornsteinschacht mit einer Kaminhaube abgedeckt,  können Vögel keine Nester im Schornstein bauen.

Schornsteinhauben, die Schutzfunktion für Ihren Kamin

Der zweite positive Effekt, der durch Schornsteinhauben erzielt wird: Der Abbrand wird verbessert, da keine störenden Fallwinde den Schornsteinzug beeinträchtigen. So können Schornsteinabdeckungen sogar für Ihre Energieeinsparung sorgen, da Ihr Kaminfeuer gleichmäßig brennt.

Der dritte Effekt besteht im Schutz Ihres Schornsteins vor Regen. Nicht umsonst werden Schornsteinhauben auch Regenhauben genannt. Auf diese Weise wird ihre Funktion hervorgehoben. Schornsteinhaube oder Kaminhaube ist dann die allgemeinere Bezeichnung.

Eine Schornsteinabdeckung, viele Bezeichnungen

Wir haben jetzt schon von der Regenhaube, den Schornsteinhauben und Kaminhauben gesprochen. Spezielle Schornsteinhauben bieten noch weitere Namen. So gibt es auch die Napoleonhaube. Sie erhält ihren Namen von der Kopfbedeckung des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte. Ihre Form gleicht seinem Hut. Nicht umsonst werden Kaminabdeckungen in Frankreich oftmals nur „chapeau“, also Hut auf Deutsch, genannt. Allerdings existiert im Französischen der Begriff Napoleonhaube für den Bereich der Schornsteintechnik nicht.

Eine Windhaube ist ebenfalls möglich. Sie verfügt über eine Zusatzfunktion, denn sie richtet sich je nach Windrichtung anders aus.

Beim Material sind Schornsteinhauben ähnlich. Vorwiegend wird Edelstahl verwendet. Es gibt sie aber auch in Kupfer. Manche Schornsteinabdeckungen werden auch aus Beton gefertigt.

Der Kaminaufsatz – Welche Systeme gibt es ?

Hilfe bei Zugproblemen

Kaminaufsätze gleichen das Druckniveau im Schornstein aus, das heisst sie schaffen sowohl bei zu hohem als auch bei zu geringem Kaminzug Abhilfe. Eine stabile Abführung der Verbrennungsgase und gleichmässige Belüftung wiederum helfen der Heizung effektiv zu arbeiten. Heizkosten und Luftverschmutzung werden gesenkt.

Verschiedene Kaminaufsätze – ein Prinzip

Das Grundprinzip ist bei allen Aufsätzen das gleiche. Am Kaminkopf soll ein

Unterdruck erzeugt werden der Verwirbelungen und Rückstau auflöst und einen konstanten Kaminzug schafft. Dabei gibt es zwei Typen von Aufsätzen: Statische Aufsätze wie das Kaminkraft-System bewirken das mittels Injektionsdüsen, das sind umseitig angebrachte Lufteinlässe. Daneben gibt es die sogenannten selbstrotierenden Kaminaufsätze, die ähnlich wie ein Ventilator an der unteren Seite einen Unterdruck produzieren. Beide Systeme sind wirksam bei genannten Kaminproblemen.

– Abhilfe bei starkem Einfluss von Wind- und Wetter auf den Abluftprozess (Inversionswetterlagen, Fallwinde, Verwirbelungen)

– Schutz vor Regen, Schnee und Eisbildung am Kaminkopf

– wirkt als Funkenfänger und erhöht Brandschutz, besonders in dicht bebauten Gebieten

– verringert Emissionen durch stabilen Zug

Pluspunkte sammeln Injektions-Modelle wie Kaminkraft dadurch, dass sie ohne bewegliche Teile weniger störungs- und wartungsanfällig sind als drehbare Aufsätze.

Rotierende wie statische Systeme sind genehmigungsfrei und können in den meisten Fällen unkompliziert und schnell montiert werden.

Checkliste: Wann ist eine Schornsteinabdeckung sinnvoll?

Seit Jahren tobt sie und wird nicht leiser: Die Diskussionen um die Schornsteinabdeckung. Während Befürworter den effektiven Schutz der Esse durch die Kappe aus Edelstahl und Co. betonen, sehen Gegner in der Napoleonhaube oder Meidinger Scheibe nur reine Geldverschwendung und im schlimmsten Fall eine Gefahr für Gebäude und Passanten durch Rauchumleitung.

Wir schließen uns keiner von beiden Seiten an … und zugleich beiden. Denn wie beim Kochen oder in der Politik, es gibt kein Patentrezept für alle Gegebenheiten. Funktioniert ein Schornstein gut, ist er nicht von Feuchtigkeit oder starken Windeinflüssen bedroht, so ist eine Abdeckung meist nur eine rein optische Maßnahme – und (betrachtet man sich die meisten Schornsteinhauben im Handel) meistens nicht einmal das. Mit 50 bis 200 € schlägt eine Napoleonhaube je nach Material zu buche. Nicht viel aber genug, um das Für & Wider einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Um zu entscheiden, ob dem Kamin eine Abdeckung gut tut, haben wir folgende Überlegungen zusammengetragen.

Leiden Kamin bzw. Kaminzug durch starken Wind- und Wettereinfluss?

Ja, Regenwasser dringt in jeden Kamin ein. Wasser sucht sich seinen Weg naturgemäß nach unten. Edelstahl- oder Schamottschornsteinen schadet der Niederschlag in der Regel nur, wenn er an der Sohle nicht richtig abfließen kann. Ältere gemauerte oder mineralische Schornsteine werden über die Zeit vom Niederschlag in Mitleidenschaft gezogen. Er dringt ins Mauerwerk ein und die im Abgas enthaltenen Säuren beschleunigen die Zersetzung. Schornsteinabdeckungen können helfen ältere Schornsteine zu erhalten. Bei der Montage muss ein Mindestabstand zur Mündung eingehalten werden, um den Schornsteinzug nicht zu beeinträchtigen. Ist dies gewährleistet kann die Haube bis 50% des einfallenden Regens abhalten.

Entscheidend ist letztlich die geografische Lage, die auch innerhalb eines einzelnen Dorfes recht unterschiedlich sein kann. Ist die Gegend regen- und windreich oder eher niederschlagsarm und geschützt gelegen? Wie ist die genaue Wohnlage (geschützes Zentrum, tiefliegender Giebel oder exponierte Lage außerhalb des Besiedlungskerns oder am Berghang)?

Meistens bemerkt der Hausbesitzer den Einfluss starker Winde auf den Kamin durch Windgeräusche oder einen beeinträchtigten Kaminzug. Fallwinde treten in Nachbarschaft von Bergen oder großen Gebäuden auf und können den Schornstein „deckeln“. Eine Abdeckung kann hier gegensteuern und solche nach unten gerichtete Winde ablenken.

Art der Heizanlage ist entscheidend

Moderne Feuerungsanlagen sind effektiver, sparsamer und arbeiten mit niedrigen Ablufttemperaturen als ältere Systeme. In den bei der Verbrennung entstehenden Gasen ist auch Feuchtigkeit enthalten die als Dampf im Schornstein aufsteigt. Bei geringerer Abgastemperatur und älterem Schornstein (mit größem Kaminquerschnitt) kann es sein, dass sich der Taupunkt innerhalb des Rauchfangs befindet. Die Feuchtigkeit setzt sich im Kamin ab. Durchfeuchtung und Versottung sind mögliche Folgen. Eine Kaminabdeckungen hat in diesem Fall den Effekt, dass zusätzliches Wasser von außen abgehalten.

Weitere Entscheidungshilfe bieten folgende Effekte einer Abdeckung:

  • Schutz vor eindringenden Fremdkörpern (Laub, nistende Insekten, Vögel, Schnee und Eis)

  • Meidinger-Scheiben und Co. können zusätzlichen Unterdruck erzeugen und den Kaminzug stimulieren

  • bei glattwandigen Schornsteinen und nicht regelmäßig genutzten Holzkaminen an gemauerten Schornsteinen, die im Wohnraum enden ist es wichtig, der Versottung vorzubeugen bzw. die Scheibe als Regenschutz zu installieren.

Wann kommt der Schornsteinfeger – Kehrtermine und Messungen

Kehr- und Messtermine der Schlotfeger sind gesetzlich vorgeschrieben

Seit dem 31.12.2012 gilt das sogenannte Kehrmonopol deutscher Schornsteinfeger nicht mehr. Das heißt Hausbesitzer können für viele Servicearbeiten am Kamin freie Schornsteinfeger oder Heizungsinstallateure beauftragen. Voraussetzung dafür ist der Feuerstättenbescheid, in dem die vorhandenen Feuerstätten und Abgasanlagen sowie die anfallenden Arbeiten und dazugehörigen Fristen beschrieben sind, und welcher vom Bezirksschornsteinfeger alle 3,5 Jahre nach einer erfolgreichen Feuerstättenschau ausgestellt wird. Bei der Feuerstättenschau wird die Betriebsfähigkeit der Anlage überprüft.

Per Gesetz ist für jeden Anlagentyp festgelegt, wie oft der Schornsteinfeger kommen muss. Man unterscheidet dabei das Kehren und Prüfen sowie das Messen.

Wann wird gekehrt?

Wachsende Verbreitung finden wieder feste Brennstoffe wie Holz, Kohle oder Pellets. Der Kehrturnus richtet sich bei diesen Anlagen danach, wir oft sie genutzt werden. Bei in der Heizperiode täglich genutzten Kamin- oder Kachelöfen wird der Schornstein dreimal pro Jahr gekehrt. Bei gelegentlicher Nutzung sowie bei allen Pelletheizungen schreibt der Gesetzgeber eine zweimalige Reinigung und Überprüfung vor. Mindestens einmal im Jahr müssen auch selten genutzte, sowie unbenutzte aber grundsätzlich betriebsbereite Feuerstätten gecheckt werden.

Bei Öl- und Gasheizungen gelten je nach Kesseltyp spezifische Kehrrhythmen: Bei Ölheizkessel und Ölbrennwertkessel wird einmal im Jahr gefegt. Dasselbe gilt für Gasheizkessel und Gasbrennwertkessel. Längere Abstände von 2 Jahren werden bei raumluftunabhängigen Öl- und Gasheizkesseln und Gasbrennwertkessel mit Überdruck-Abgasanlage gewährt.

Wann wird gemessen?

Bei den Messungen der Emissionen gelten folgende Zeiträume: Öl- und Gasheizkessel sind alle drei Jahre zu bemessen. Auch für Ölbrennwertkessel, raumluftunabhängige Ölheizkessel und raumluftunabhängige herkömmliche Gasheizkessel gilt dieser Zeitrahmen. Ausnahme sind Kessel, die älter als 12 Jahre sind, die alle 2 Jahre überprüft werden. Im Gegensatz dazu ist eine regelmäßige Messung bei Gasbrennwertkesseln und Gasbrennwertkessel mit Überdruck-Abgasanlage nicht erforderlich.

Feuerstätten, die mit Festbrennstoffen laufen, werden beim Einbau und bei der regelmäßig alle 3,5 Jahre wiederkehrenden Feuerstättenschau bemessen.

Wie wichtig die regelmäßige Wartung und Überprüfung der Heizanlagen ist, wird auch aus den Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks 2013 deutlich: In gesamten Jahr wurden bei Überprüfungen an bestehenden Anlagen insgesamt 900.000 Mängel festgestellt, die unmittelbar zu einer Gefahr führen und so beseitigt werden konnten.

Kaminsanierung mit Kunststoff, Keramik oder Edelstahl?

Kaminsanierungssysteme gibt es in verschiedenen Materialien, die nicht nur preislich variieren. Die drei wesentlichen Materialien, die in Deutschland bei Kaminsanierungen eingesetzt werden sind:

  • Kunststoff 
  • Keramik
  • Edelstahl

 

Kunststoff

Als Grundstoff für Rohrsysteme im Kamin ist Kunststoff relativ neu und trotzdem schon verlässlicher Standard bei Neubauten und Kaminsanierungen. Die Eigenschaften sind je nach Kunststoffart unterschiedlich, PVDF (Polyvinylidenfluorid) kommt zum Beispiel ohne Weichmacher aus und ist recyclebar. Manche Kunstsoffe sind flexibel und können ohne Dacharbeiten ganz leicht in den Schacht eingeführt werden. Je nach Kunststoff variieren die Säure- und Hitzeresistenz sowie die Langlebigkeit, insbesondere unter UV-Einfall (im Mündungsbereich). Wobei in Sachen Langlebigkeit bei diesem „neuen Material“ im Kaminbereich noch keine Erfahrungswerte vorliegen.

Kunststoff ist das Mittel der Wahl bei Öl- und Gasfeuerungen mit geringer Abgastemperatur. Insbesondere bei Brennwertheizungen setzt sich das Material mehr und mehr durch. Besonderer Vorteil: Neben einer schallisolierenden Wirkung gilt das System als energiesparend. Eine zusätzliche Wärmedämmung ist in der Regel nicht nötig. Säure- und Korrosionsbeständigkeit und die Fähigkeit zur Rauchgaskondensation sind gegeben. Die Kosten sind vergleichbar mit einer Edelstahlsanierung.

Nachteilig: Die Produktion von Kunststoff wird nur in großen Stückzahlen preiswert. Daher ist die Auswahl von Rohrdurchmessern, Anschlüssen und Bauteilen vergleichsweise klein.

 

Keramik

Wie bei Kunststoff muss man auch mit einer Keramiksanierung keine Angst vor Versottung haben. Das Material ist feuchtigkeitsunempfindlich und überdruckdicht, also auch für den Brennwertkessel geeignet. Im Gegensatz zu Kunststoff hält es aber auch hohen Temperaturen stand und eignet sich für alle Brennstoffe und Feuerungsanlagen. Ein späterer Wechsel der Heizanlage ist mit diesem Kamin also durchaus möglich. Der Einbau erfolgt durch Absenken von oben, Wandarbeiten sind meist nur im Aufstellraum der Heizung nötig.

Von Vorteil auch hier die gute Säurebeständigkeit, gute Schalldämmung und (zulassungsbedingte) Eignung für alle Brennstoffe sowie für den kondensierenden Betrieb.

Nachteilig: Die Keramiksanierung ist meist etwas teurer als Edelstahl oder Kunststoff. Bei festen Brennstoffen empfiehlt sich zudem eine zusätzliche Wärmedämmung.

 

Edelstahl

Edelstahlkamine sind mittlerweile der Klassiker unter den Werkstoffen für Schornsteinsanierungen. Geringere Materialkosten und einfache Montage machen Edelstahl-Abgasanlagen zu einer lohnenswerten Variante. Das Material ist (zulassungsbedingt) generell für alle Brennstoffe geeignet. Ein späterer Wechsel der Heizanlage kann demnach ohne erneute Kaminsanierung vollzogen werden. Wie Kunststoff und Keramik ist auch Edelstahl ein robuster und resistenter Stoff. Mit seiner Glanzoptik wird er auch für Außenkamine eingesetzt. Edelstahl hat einen geringeren Platzbedarf als Keramik, was sich insbesondere bei engen Kaminzügen auswirkt. Sonderbauteile dieses konventionellen Werkstoffes können kostengünstig oft sogar wohnortnah gefertigt werden.

Kaminbrand – Ursachen, Bekämpfung und Versicherung

Ursachen von Kaminbränden

Ein Schornstein- oder Kaminbrand entsteht, wenn sich Rußablagerungen an den Innenwänden des Kamins plötzlich entzünden. Rußpartikel lagern sich bei der unvollständigen Verbrennung von Brennmaterial ab. Je nachdem welcher Brennstoff verwendet wird, bildet sich entweder Schmier- oder Hartruß (bei festen Brennstoffen) oder Flockenruß (bei Öl- oder Gasheizungen).
Normalerweise sichert die regelmäßige Reinigung und Inspektion des Schornsteins durch den Kaminkehrermeister gegen die Gefahr von Kaminbrand ab, denn dabei werden abgelagerte Rußpartikel von den Wänden gelöst und aus dem Abgassystem entfernt. Das Brandrisiko steigt wenn ein Kamin nicht oder nicht regelmäßig gereinigt wird, unsachgemäßes Brennmaterial verbrannt wird (verbunden mit starken Ablagerungen) und / oder wenn durch sogenanntes langflammiges Brennmaterial den Brennraum zu stark erhitzen. In der Folge kann Glut sehr weit nach oben in verrußte Bereiche des Schlots transportiert werden und dort Flammen schlagen.
Bei einem Kaminbrand erhitzen sich auch die an den Schornstein angrenzenden Wände auf sehr hohe Temperaturen. Tapeten oder Möbel in direkter Nähe können ebenfalls entflammen, tückischerweise kann dies mit einer Zeitverzögerung von bis zu mehreren Stunden nach dem Kaminbrand eintreten.

Kaminbrand nicht mit Wasser löschen !

Im Falle eines Brands sind umgehend die Feuerwehr und der Schornsteinfeger zu verständigen. Die Brandbekämpfung mit Wasser ist im Falle eines Kaminbrandes extrem gefährlich. 1 Liter Wasser verwandelt sich bei Verdampfung zu 1700 Litern Wasserdampf. Der spontane Druckanstieg beim Löschen mit Wasser kann den Schornstein zur Explosion bringen bzw. schwere bauliche Schäden verursachen, die das Eindringen von Rauchgasen in den Wohnraum begünstigen.
Zudem droht ein Verschluss des Schornsteins durch Aufquellen des Rußes bei hohen Verbrennungstemperaturen.
Mittel zur Brandbekämpfung sind:

Das kontrollierte Ausbrennen des Schornsteins mit minimaler Luftzufuhr von unten
Das Lösen des brennbaren Rußes mit Kaminkehrerwerkzeug mit anschließendem Ausbrennen im Fußraum oder Ablöschen außerhalb des Schornsteins.
Einsatz von Pulverlöschern
Flutung des Schornsteins mit Kohlendioxid
Nach dem Löschen oder kontrollierten Abbrennen des Feuers muss der Schornstein und gesamte Brandort weiterhin intensiv beobachtet werden. Abstrahlende Hitze kann auch im Nachhinein noch Balken oder Tapeten und Mobiliar entzünden.
Im Schadensfall – Zahlt die Versicherung nach einem Kaminbrand ?
Gebäudeversicherungen decken Kaminbrand in der Regel nicht ab. Das gilt für den Fall, dass nur innerhalb des Schornsteines Ruß in Brand geraten ist. Verbreitet sich das Feuer, etwa durch Wärmeübertragung, auch auf andere Bereiche des Gebäudes aus, so besteht mitunter ein Versicherungsschutz.

Kaminaufsatz – Die wichtigsten Modelle im Überblick

Die Problematik ist bekannt: Der Kamin zieht nicht oder zu gut. Im ersten Fall sind Störungen im Abbrand oder beim Anzünden ein Indiz, im zweiten Fall können Windgeräusche im Kamin ein Anzeichen für das Ungleichgewicht der Luftströmungen sein. Ein zu hoher oder zu geringer Zug am Kamin führt zu erhöhtem Schadstoffausstoß und Brennstoffverbrauch. Eine gleichmäßiger Luftzufuhr und ein stabiler Abtransport der Heizabgase über den Schornstein sind das A und O einer Heizanlage.

Meistens sind die Ursachen von Zugproblemen leicht zu identifizieren. Starke Winde können zum einen auf die Kaminmündung drücken und den Abbrand beeinträchtigen oder, im entgegengesetzten Fall den Zug über das Maß erhöhen und die Rauchsäule gewissermaßen aus dem Schornstein heraus reißen. Ein überdimensionierte Schornstein oder eine zu geringe Höhe führen hingegen zu schlechtem Zugverhalten.

Twister, Windkat und Düse EN Plus

Ob starr, beweglich oder elektrisch betrieben – alle Schornsteinaufsätze sollen den Abtransport der Heizabgase optimieren. Hier die wichtigsten Systeme im Überblick

1. Starrer Schornsteinaufsatz mit Injektionsdüsen

Die statischen Abströmköpfe von Windkat, Kaminkraft oder HUBO von Jeremias arbeiten mit Injektionsdüsen. Dabei handelt es sich um Lufteinlässe, die ringsum am Aufsatz angebracht sind und den Strömungswiderstand aufheben. Der Kaminzug wird reguliert und ein Rückstau von Rauchgasen verhindert. Das statische System ist vielfach geprüft (z.B. TÜV, TU München, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz) und bedarf keiner baulichen Genehmigung. Besonders interessant ist dieser Aufsatztyp, wenn eine kleine Verlängerung des Schornsteins erwünscht ist, denn das Element ist unter den Schornsteinaufsätzen das längste mit einer Höhe von 400 bis 600mm je nach Typ. Das Fehlen beweglicher Teile macht Windkat & Co. Besonders wartungsarm.

2. Selbstrotierende Schornsteinaufsätze vom Typ Twister oder Rotomax

Diese Ausätze verhindern, dass Winde und Wetterlagen die Brennleistung beeinträchtigen oder Rauchgase in den Wohnraum eindringen. Je nach Wetterbedingungen dreht sich der Aufsatz auf dauergeschmierten langlebigen Edelstahl-Kugellagern und erzeugt einen konstanten Unterdruck. Der Abbrand wird gleichmäßiger, die Verbrennung optimiert. Vorsicht: Nicht alle drehbaren Schornsteinaufsätze sind für alle Heizungstypen geeignet.

3. Elektrische Rauchsauger und Abzugsventilatoren

Mittels elektrischen Antriebs wird hier ein gleichmäßiger Abtransport der Rauchgase gewährleistet. Diese Aufsätze werden speziell bei hohen Temperaturen und stark korrosiven, schmutzigen Rauchgasen eingesetzt. Die meisten Modelle wie die Schornsteinsauger RS und RSV des Schornsteinspezialisten Pauli sind stufenlos regelbar.

4. Strömungstechnische Modelle

Diese Bauart vom Typ Raab Düse EN Plus wirkt in zweierlei Richtungen. Wettereinflüsse werden im wahrsten Sinne des Wortes „gedeckelt“ und können sich nicht auf den Kaminzug auswirken. Am unteren Ende des Rauchsaugers arbeitet ein System, dass den Rauchabzug optimiert. Besonders geeignet ist dieses geprüfte Doppelsystem für atmosphärisch arbeitende Heizanlagen. Zudem kann die erforderliche Schornsteinhöhe reduziert werden.

Fazit: Es lohnt sich zu recherchieren: Alle Modelle haben ihre ganz eigenen Spezialgebiete und Vorteile. Die meisten Kaminaufsätze sind in zahlreichen Rohrdurchmessern und Rohrabschlüssen in Edelstahl erhältlich. Für gemauerte oder mineralische Kamine kann eine Grundplatte aus Edelstahl die Basis sein, auf der der Kaminaufsatz montiert werden kann.

Alle Vögel sind schon da – Nester im und am Schornstein

Mit dem Frühling ist die Gefahr von nistenden Vögeln im Rauchabzug nicht vorbei. Bis in den September brüten und nisten manche Vogelarten wie etwa Amseln oder Mauersegler. Störche sind nur die bekannteren von zahlreichen Vogelarten, die sich auf und in Gemäuer zur Brut und Aufzucht zurückziehen. 

Storchennest auf einem stillgelegten Schornstein
Nistende Störche – ein wieder häufiger und meist erfreulicher Anblick auf alten Schornsteinen und Masten, Quelle: www.pixabay.com, Fotograf: ferdinandkozeluh0

Nester auf dem Rauchabzug lassen sich leicht erkennen und entfernen. Daneben droht Gefahr von jenen Nestbauern, die sich das Innere des Kamins aussuchen. Bei teilweise stillgelegten oder nur selten genutzten Schornsteinen leicht übersehen, können die lauschigen Nistplätze jedoch Hausbewohnern gefährlich werden, wie sich jedes Jahr leider erneut bestätigt (Frau erstickt wegen Dohlennest im Kamin).

Was ist das Gefährliche an Schornsteinnestern?

Rauchgase enthalten giftiges Kohlenmonoxyd und -dioxyd, das durch einen blockierten Schornstein nicht abziehen kann. Im schlimmsten Fall wird es zurück ins Innere des Gebäudes befördert. Besonders gefährlich: Die giftigen Abgase sind farb- und geruchslos! Ein Indiz für Rauchgasrückstau können beschlagene Fenster oder warme feuchte Luft im Heizungsraum sein.

Welche Vogelarten nisten im Schornstein?

Dohle - ein häufiger Kaminbewohner
Die Dohle – deutscher Vogel des Jahres 2012 Quelle: www.pixabay.com

Ein Vogel mit ausgeprägter Vorliebe für sichere, höhlenartige Unterschlupfe ist die Dohle. Bereits gegen Ende des Winters beginnt für die schwarzen Rabenvögel die Suche nach geeigneten Nistplätzen. Ist ein solcher gefunden, beginnt das Dohlenpärchen mit vereinten Kräften damit allerhand Nistmaterial in die Öffnung des Schornsteins zu werfen. Von Zweigen und Moos bis zu Plastiktüten kann hierbei alles nützlich sein. Begonnen wird aber meist mit größeren Ästen, die sich im Inneren des Schlots verfangen und die Basis des Nests bilden.

Viele Nester werden im Frühjahr vom Schornsteinfeger entdeckt und können von diesem mithilfe spezieller „Fallgranaten“ oder Widerhaken gelöst werden. Wer als Hausbesitzer selber einen plötzlichen schlechten Kaminzug oder gar Rückstau von Abgasen bemerkt, sollte sich umgehend an den Kaminkehrer wenden.

Vogelschutzgitter sorgen vor!

Einmal erkannt und beseitigt, ist die Gefahr jedoch noch nicht gebannt. Wie andere Singvögel merkt sich auch die Dohle die einmal gewählten Brutplätze und kehrt unter Umständen im nächsten Frühling wieder genau an dieselbe Stelle zurück. Bereits für wenige Euros kann man spezielle Dohlengitter mit breiten Stangen oder die feineren Vogelschutzgitter im Handel kaufen. Die Montage eines Regenhuts bietet hingegen keinen hundertprozentigen Schutz und sollte mit einem Gitter kombiniert werden. Aufsätze wie der drehbare Rotovent oder ein Kaminkraft-Aufsatz mit Lufteinlassdüsen schotten den Kaminschlot gegen jedwede Nistattacke ab und fördern einen stabilen Rauchabzug.